Bericht
von Orgelbaumeister Paschen (2)
Die
Windladen wurden in traditioneller Weise angefertigt, materialgemäß aber so ausgelegt,
dass ihnen die Warmluftheizung der Kirche nichts anhaben kann. Die Schleifen sind
aus Holz, die Ventilschlitzflächen sind papiert, die Ventile selbst doppelt beledert,
und die direkt angehängten Abzugsdrähte laufen durch Lederpulpeten. Die Windladen
haben keine eingebauten Windladenbälge. Statt
mit einer modernen Windanlage habe ich die Orgel mit einer nach historischem Vorbild
nachgebauten Windversorgung ausgestattet, bei der drei große Keilbälge, sichtbar
und frei hinter der Orgel, in einem Tragegerüst aus Holz aufgestellt sind. Der
frei atmende Wind wird über außenliegende Kanäle aus Holz zu den einzelnen Windiaden
geführt. Stoßfänger oder ähnliches wurden nicht verwendet, aber der heutigen Zeit
entsprechend ist doch ein elektrisches Windgebläse vorhanden.
Der
Nachbau des großen Gehäuses erfolgte aus massivem Eichenholz, das geräuchert wurde
und auf der Innenseite unbehandelt blieb. Die
klangliche Wiedereingliederung der historischen Prospektpfeifen bildete ein besonderes
Problem, denn die sehr dünnwandigen und dadurch leichten Pfeifen geben nicht so
stabile Töne wie neue Pfeifen von sich, aber der doch erreichte Klangcharakter
des Hauptwerks Prinzipal 8' hat einen so edlen Schmelz, wie ihn nur alte Pfeifen
haben können. Da
der Prinzipal aber ab e' doppelt im Prospekt steht, ergibt sich ein leuchtend-silberner
Klang, der über die Unregelmäßigkeiten hinweg hören läßt und wirklich ein Klangzeugnis
der alten Busch-Orgel darstellt. Die
Intonation und Mensurierung der neuen Pfeifen sind dem alten Pfeifenbestand angelehnt
und vermitteln den Eindruck von gesundem und kräftigem Orgelklang. ... weiter
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