• Home
  • Info
  • Termine
  • Der Verein
  • Die Kirche
  • Die Orgel

Die Orgel

  • Die Busch-Paschen-Orgel

    Erbaut 1761 durch Johann Daniel Busch, Itzehoe im Auftrag des Stifters Sönke Ingwersen, nachmalig Baron von Gelting. Neubau der Barockorgel 1985 durch Orgelbau Paschen, Kiel, ermöglicht durch die Aktivitäten des Orgelbauvereins Langenhorn.

    Siehe auch:
    Die Busch-Paschen-Orgel von 1985

    Bericht von Orgelbaumeister Paschen

    Fotos aus dem Jahre 1985 (Neubau)

    Die Register der Orgel

    Hörprobe der Orgel

    Vorstellung bei Organ database

    Das abenteuerliche Leben des Sönke Ingwersen

    Sönke (Süncke) Ingwersen wurde 1715 in Langenhorn / Nordfriesland als zehntes von dreizehn Kindern geboren. Er hatte durch den frühen Tod der Eltern eine überschattete Jugendzeit. Vermutlich eignete er sich bei irgendeinem Barbier medizinische Grundkenntnisse an.

    Einer nur mündlich bezeugten Legende zufolge heißt es, er habe nach einer tätlichen Auseinandersetzung um eine Frau seinen Gegner niedergeschlagen. In der Meinung, diesen getötet zu haben, sei Sönke Ingwersen aus der Heimat geflohen.Tatsächlich aber reiste er mit einem Empfehlungsschreiben 1734 nach Amsterdam, um dort auf einem niederländischen Ostindiensegler anzuheuern.

    Während der Seereise nach Batavia auf Java, dem heutigen Dakarta, erkrankte der Kapitän der “Den Dam” schwer. Der junge Ingwersen stellte seine Gesundheit wieder her. Das damit erworbene Ansehen erleichterte Sönke Ingwersen den Beginn seiner Laufbahn in den Diensten der Niederländischen Ostindien-Kompanie auf Java. Fortan nannte er sich Seneca Ing(g)ersen.

    Seneca Inggersen auf Java

    Nach Reisen als Schiffsarzt in Diensten der Niederländischen Ostindien-Kompanie wurde Seneca Inggersen auf Java zunächst Administrator der Militärapotheke, dann des Kompanie-Packhauses, schließlich Regent einer Provinz als “Resident von Cheribon”. In diesen Jahren erwarb er einen für damalige Verhältnisse ungewöhnlichen Reichtum.

    1741 heiratete er die aus einer einflussreichen Familie stammende Adriana van Loo. Nach der Geburt von vier Kindern erlag sie 1755 im Alter von 29 Jahren einer unheilbaren Krankheit.

    Seneca leitete nach Adrianas Tod die Schenkung einer Orgel an seine Heimatgemeinde in Langenhorn zur Erinnerung an seine Ehefrau ein. Dazu beauftragte er 1759 den renommierten Orgelbauer Johann Daniel Busch aus Itzehoe mit dem Bau der Langenhorner Orgel. Zwei Jahre später war die Orgel fertiggestellt.

    Auf der rechten Seite der Orgelbrüstung entstand eine Erinnerungstafel für seine geliebte Ehefrau Adriana. Der übersetzte Text des altertümlichen Niederländisch ist:

    Auf der rechten Seite der Orgelbrüstung entstand eine Erinnerungstafel für seine geliebte Ehefrau Adriana. Der übersetzte Text des altertümlichen Niederländisch ist:

    Leichenklage über meine Gattin

    Adriana van Loo
    Ihr sankt dahin in Eurer Morgenstund’
    O Edelstein von meinen Tagen
    die mir treu half tragen
    Lasten von unser’m Eh’verbund
    O Adriana, O meiner Augen Lust
    zu früh – ach – mein Hoffen entflogen
    steht in mein Herz geschrieben
    da sollt Ihr unsterblich leben
    Geboren zu Batavia am 10. Januar Anno 1726
    Starb sie zu Cheribon am 24. März Anno 1755
    S. Ingersen Baron von Geltingen

    Baron von Gelting

    Der linke Text an der Orgelbrüstung lautet:

    O Seneca, der Ruhm von Ingwers Stamm
    diese Orgel der Kirche zu schenken kam
    und will reicher machen in seinem Leben
    dasjenige, was ihm Gott hat gegeben.
    Waisen und Witwen mitgeteilt,
    ist hier in Tugenden abgebildet.

    Baron von Geltingen, Anno 1761
    Alt-Oberhaupt von Cheribon
    auf der Insel Java.

    Noch auf Java hatte Seneca für Langenhorner Witwen und Waisen eine mildtätige Stiftung errichtet. 1758 kehrte er mit seinen Kindern nach Europa zurück und kaufte in Schleswig-Holstein das Gut und die Herrschaft Gelting. Er erwarb damit zugleich den dänischen Adelstitel “Baron von Gelting(en)” und ließ diesen Familiensitz schlossartig umgestalten. Im Jahr 1777 wurde er vom Kaiser in Wien in den Reichsadelsstand erhoben.


Copyright 2022 • Impressum • Datenschutzhinweise • Frühere Konzerte (Archiv)